1300-Jahre-Hammelburg
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Stadt Hammelburg
Jugendsozialwerk
Jugendsozialwerk
Ein Zeitzeuge berichtet
Jugendwohnheim: Heimstatt Remscheid-Süd - Wilhelm Schuy Haus -Remscheid, Ewaldstr. 21
Im Januar 1953 gingen die ersten 25 - 30 Jugendliche von Hammelburg nach Remscheid ins Jugendwohnheim „Heimstadt Remscheid-Süd“ in der Ewaldstr. 21. Das Jugendwohnheim wurde mit Hilfe von Frau Dr. Probst und der Firma Vailland erbaut.
Wir erlernten verschiedene Berufe, z.b. Werkzeugmacher, Maschinen-Feilenhauer, Kartonagenmacher usw.
Die Lehrstellen wurden uns vom Jugendsozialwerk der Caritas vermittelt.
Als Lehrling verdienten wir monatlich ca. 40,-- bis 70,-- DM brutto, je nach Beruf. Dieses Geld mussten wir an das Wohnheim abgeben und erhielten ein Taschengeld von ca. 10,-- DM. Das Taschengeld reichte nicht aus, einmal im Jahr nach Hause zufahren oder uns Sachen zu kaufen. Diese erhielten wir teils von unseren Eltern oder durch die Caritas.
Es gab aber auch noch Auflagen vom Jugendsozialwerk. Wer z. B. seine Lehre abbrach oder nicht abschloss, musste die Heimkosten zurückzahlen.
Eine weitere Auflage gab es von der Bergischen Industrie- und Handelskammer zu Remscheid. Bei Auflösung des Lehrvertrages musste eine Entschädigung von 50,-- bis 150,-- DM je Lehrjahr bezahlt werden.
Im Heim selbst haben wir in 4-6 Bettzimmer geschlafen.
Im Wohnheim gab es eine Haus-, Heim- und Küchenordnung, die wir beachten und auch durchführen mussten. Es hieß jeden Tag am Morgen oder am Abend gemäß Dienstplan, wie z. B. Küchen-, Zimmerdienst oder im Garten zu Arbeiten. Sonntags ging es vor dem Frühstück zur Kirche. Wer nicht hin ging, bekam kein Frühstück. Dies war hart für uns wenn man in einen Sportverein wahr und dieser morgens ein Spiel hatte.
Es war zwar eine harte, lehrreiche, aber auch eine schöne Zeit.
Einige von uns sind in Remscheid geblieben. Einige gingen nach Hammelburg zurück und einige haben irgendwo einen anderen Beruf ergriffen und sind weggezogen. Ich selbst ging 1957 zur Bundeswehr (Luftwaffe) als Zeitsoldat und 1975 nach Frankfurt am Main, wo ich heute noch wohne, In Hammelburg bin ich sehr oft und treffe meine Schulfreude regelmäßig. Zum Klassentreffen alle 5 Jahre kommen auch einige die noch heute in Remscheid oder Umgebung wohnen.
Reinhold Franz, jetzt Frankfurt am Main
alle Bilder und Unterlagen aus dem Archiv von Reinhold Franz, Frankfurt/Main
Hauswirtschaftskurse für Mädchen
Für die Mädchen aus Hammelburg, den umliegenden Ortschaften und für Flüchtlinge aus der Dobrudscha wurden Hauswirtschaftskurse eingerichtet..
(Aus den Erinnerungen einer der zwei Hauswirtschaftslehrerinnen:) „Die beiden Haushaltungskurse gehören mit zu den nettesten und schönsten meiner langen Lehrerinnenzeit. Solche Begeisterung und Liebe und Freude an der Sache sind selten.
Der Unterricht war vielseitig. Neben den praktischen Fächern gab es viele theoretischen Stunden. Frau Kottek, eine sehr tüchtige Lehrerin, „lieh“ aus der Nachbarschaft einen kleinen Buben zum Baden. Pankraz ließ 25mal die Prozedur mit männlichem Mut über sich ergehen.. Dass seine große Schwester im Kurs war, beglückte ihn sichtlich, denn jeden Tag eine andere Bademutti ist nicht so einfach“.